Moodboard erstellen: Dein Schlüssel zu einem Zuhause, das zu dir passt


Kennst du das? Du stehst in deinem Wohnzimmer, schaust dich um und fühlst dich irgendwie... unzufrieden.

Die Farben wirken nicht harmonisch, die Möbel scheinen nicht richtig zusammenzupassen, und irgendwie fehlt diesem Raum die Persönlichkeit, die du dir vorgestellt hast.

Das liegt häufig daran, dass wir mit einer vagen Vorstellung im Kopf starten – einer ungefähren Idee davon, wie unser Zuhause aussehen soll. Doch beim Einrichten reicht eine vage Idee nicht aus. Was wir brauchen, ist eine klare Vision.

Und genau hier kommt das Moodboard ins Spiel!

Ein Moodboard ist im Grunde eine visuelle Zusammenstellung all deiner Ideen – von Farben über Materialien bis hin zu konkreten Möbelstücken und Dekorationen.

Es hilft dir, Klarheit über deinen persönlichen Stil zu gewinnen, macht deine Ideen greifbar und leitet dich sicher durch den Einrichtungsprozess.

1/ Was ist ein Moodboard und warum brauchst du es?

Ein Moodboard (auch: “Stimmungstafel”) ist eine Art Collage, die verschiedene Elemente vereint, um die gewünschte Atmosphäre eines Raumes zu veranschaulichen. Es ist so etwas wie eine visuelle Landkarte deines zukünftigen Zuhauses.

Ein typisches Moodboard enthält

  • Farben & Farbkombinationen – von Wandfarben bis zu Akzentfarben

  • Materialien – wie Holz, Metall, Stein, verschiedene Textilien

  • Möbel & Einrichtungsgegenstände – Sofas, Tische, Lampen, etc.

  • Dekorationselemente – Kissen, Bilder, Pflanzen, Accessoires

  • Texturen – glatt, rau, glänzend, matt, strukturiert

  • Stilreferenzen – Bilder von Räumen, die dich inspirieren

Warum ist ein Moodboard so wichtig?

✨ Es gibt dir eine klare Richtung

Wer kennt es nicht ? Man steht im Möbelhaus oder scrollt durch Online-Shops und man ist von der Auswahl überwältigt.

Mit einem Moodboard hast du einen visuellen Leitfaden, der dir zeigt, was zu deiner Vision passt und was nicht. Du erkennst sofort, ob ein Möbelstück mit deinem geplanten Farbschema harmoniert oder ob eine Lampe vom Stil her in dein Konzept passt.

✨ Es hilft dir, teure Fehlkäufe zu vermeiden

Ein spontaner Kauf mag im Moment richtig erscheinen, doch zu Hause stellst du fest: Das neue Sofa passt überhaupt nicht zu deinem Teppich oder deiner Wandfarbe. Mit einem Moodboard prüfst du vorab, ob neue Anschaffungen in dein Gesamtkonzept passen.

Beispiel: Du siehst eine wunderschöne petrolfarbene Vase und bist versucht, sie zu kaufen. Ein Blick auf dein Moodboard zeigt dir jedoch, dass du eigentlich in warmen Erdtönen einrichten möchtest. Die Vase würde einen Fremdkörper bilden – Geld gespart!

✨ Es macht deine Ideen greifbar

Oft haben wir nur eine vage Vorstellung davon, wie unser Raum aussehen soll, denn mit Worten lässt sich eine Atmosphäre oft schwer beschreiben. Ein Moodboard hingegen übersetzt deine Gefühle und Wünsche in ein konkretes, visuelles Konzept.

✨ Es hilft dir bei der Kommunikation mit anderen

Planst du die Einrichtung gemeinsam mit deinem Partner, deiner Familie oder sogar mit einem Innenarchitekten? Ein Moodboard stellt sicher, dass alle die gleiche Vision vor Augen haben und reduziert so Missverständnisse.



2/ Die zwei Arten von Moodboard

Je nachdem, in welcher Phase deines Einrichtungsprojektes du dich befindest, bieten sich unterschiedliche Arten von Moodboards an.

Das Stimmungs-Moodboard (für Atmosphäre & Gefühl)

Dieses Moodboard konzentriert sich auf die emotionale Seite der Raumgestaltung. Es hilft dir, die grundlegende Atmosphäre und das Gefühl des Raumes festzulegen, bevor du dich mit konkreten Möbeln beschäftigst.


Ein Stimmungs-Moodboard enthält

  • Farbpaletten, die eine bestimmte Stimmung vermitteln

  • Abstrakte Texturen und Materialien

  • Bilder aus der Natur oder anderen Inspirationsquellen

  • Fotos von Räumen, die dich ansprechen

  • Kunstwerke, die den gewünschten Stil widerspiegeln


Beispiel: Du möchtest ein ruhiges, entspanntes Schlafzimmer gestalten? Dann enthält dein Moodboard vielleicht

  • Sanfte Blau- und Grautöne, die Ruhe vermitteln

  • Bilder von flauschigen Wolken oder einem ruhigen See

  • Natürliche Materialien wie Leinen und helles Holz

  • Fotos von luftigen, minimalistischen Schlafzimmern

  • Weiche, fließende Texturen


Wann ist ein Stimmungs-Moodboard sinnvoll?


  • Wenn du noch nicht genau weißt, welchen Stil du möchtest

  • Wenn du eine bestimmte Stimmung in deinem Raum erzeugen willst

  • Zu Beginn des Planungsprozesses, um eine Richtung festzulegen (z.B. bei einem Umzug)

  • Wenn du verschiedene Stilrichtungen ausprobieren möchtest

 


Das konkrete Moodboard (mit Möbeln & Produkten)

Dieses Moodboard geht einen Schritt weiter und enthält bereits konkrete Möbel und Accessoires, die du tatsächlich in deinem Raum verwenden möchtest. Es dient als detaillierter Einkaufsplan und Gestaltungsleitfaden.



Ein konkretes Moodboard enthält

  • Ausgewählte Möbelstücke (mit genauen Maßen)

  • Konkrete Farbmuster und Materialproben

  • Tatsächliche Produkte aus Online-Shops oder Möbelhäusern

  • Genaue Angaben zu Wandfarben oder Tapeten

  • Bodenbeläge und deren Muster



Beispiel: Du hast dich für einen modernen skandinavischen Stil entschieden. Dein konkretes Moodboard zeigt

  • Das KIVIK Sofa von IKEA in beige/grau

  • Einen bestimmten Teppich mit grafischem Muster

  • Eine konkrete Holzkommode aus einem Online-Shop

  • Die Wandfarbe "Poesie der Stille" von Alpina

  • Eine bestimmte Stehlampe mit Messingdetails

  • Ausgewählte Schwarz-Weiß-Bilder für die Wand


Wann ist ein konkretes Moodboard sinnvoll?

  • Wenn du kurz vor dem Möbelkauf stehst

  • Wenn du bereits eine klare Vorstellung von deinem Stil hast

  • Wenn du sicherstellen möchtest, dass alle Elemente perfekt zueinander passen

  • Als finaler Schritt vor der Umsetzung deines Einrichtungsprojekts

3/ Schritt für Schritt Anleitung: So erstellst du dein Moodboard

Schritt 1: Definiere deine Raumfunktion & Atmosphäre

Bevor du mit dem Sammeln von Bildern beginnst, solltest du dir über die Grundlagen Gedanken machen.

Stelle dir folgende Fragen

  • Wie wird der Raum genutzt? (z.B. zum Entspannen, Arbeiten, Schlafen)

  • Wie soll sich der Raum anfühlen? (z.B. gemütlich, energetisch, ruhig, luxuriös)

  • Welche Farben sprechen dich an und passen zur gewünschten Stimmung?

  • Welche Materialien gefallen dir und sind für die Raumnutzung praktisch?

  • Gibt es bestimmte Stilrichtungen, die dich ansprechen und auf die du aufbauen möchtest? (z.B. skandinavisch, industriell, bohemian)

Tipp: Schau dich in deinem Alltag um – dein Kleidungsstil, deine Lieblingscafés oder Hotels, in denen du übernachtet hast, können wertvolle Hinweise auf deinen persönlichen Geschmack geben. Oft spiegelt sich unser Stil in verschiedenen Lebensbereichen wider!

Schritt 2: Sammle Inspiration

Jetzt beginnt der kreative Teil!

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Inspiration zu sammeln.

Digitale Inspirationsquellen wie

  • Pinterest: Erstelle eine Pinnwand und sammle Bilder, die dich ansprechen

  • Instagram: Folge Interior-Design-Accounts und speichere inspirierende Posts

  • Einrichtungs-Blogs: Finde Ideen in Online-Magazinen und Blogs

  • Online-Shops: Viele Möbelhäuser bieten fertige Einrichtungsideen

Analoge Inspirationsquellen wie

  • Wohnzeitschriften: Schneide Bilder aus, die dich ansprechen

  • Materialproben: Besorge dir Stoff-, Holz-, oder Tapetenmuster aus Baumärkten oder Einrichtungshäusern

  • Farbfächer: Sammle Farbkarten von verschiedenen Wandfarben

  • Natur und Umgebung: Fotografiere Orte, deren Atmosphäre dich anspricht und sammle Naturmaterialien wie Gräser, Äste und Blätter, um Texturen zu symbolisieren

Tipp: Achte nicht nur auf das Offensichtliche. Auch Detailfotos von Texturen, Farbkombinationen in der Natur oder bestimmte Lichtstimmungen können wertvolle Inspirationsquellen sein.

Schritt 3: Wähle die wichtigsten Elemente aus

Hast du eine große Menge an Inspirationsmaterial gesammelt? Perfekt! Jetzt geht es darum, eine klare Linie zu finden und auszusortieren.

  • Erkenne Muster: Welche Elemente tauchen immer wieder auf? Welche Farben ziehen dich besonders an?

  • Reduziere auf das Wesentliche: Nicht jedes schöne Bild passt in dein Konzept. Sei kritisch und wähle nur, was wirklich zu deiner Vision beiträgt.

  • Achte auf Harmonie: Die ausgewählten Elemente sollten zusammenpassen und eine stimmige Geschichte erzählen.

Häufiger Fehler: Ein überfülltes Moodboard mit zu vielen verschiedenen Stilen und Farben. Weniger ist oft mehr – konzentriere dich auf eine klare Richtung!

Tipp: Lege alle gesammelten Bilder nebeneinander und entferne nach und nach, was nicht hundertprozentig passt oder dich nicht vollständig überzeugt.

Schritt 4: Erstelle dein Moodboard digital oder analog

Digitale Variante

Digitale Moodboards sind leicht zu bearbeiten, zu teilen und zu aktualisieren. Sie sind perfekt, wenn du gerade anfängst und über einen längeren Zeitraum planen möchtest.

Hier sind Tools, die dich bei der Erstellung eines digitalen Moodboards unterstützen

  • Canva: Bietet bereits fertige Moodboard-Vorlagen und ist benutzerfreundlich (mein Favorit!)

  • PowerPoint oder Google Slides: Einfach zu bedienen und flexibel

  • Adobe Photoshop oder InDesign: Für fortgeschrittene Nutzer mit mehr Gestaltungsmöglichkeiten

  • Spezielle Apps: Es gibt zahlreiche Apps speziell für Moodboards

Vorgehen:

  1. Wähle eine leere Vorlage

  2. Füge deine ausgewählten Bilder ein

  3. Ordne sie harmonisch an – zentrale Elemente größer, ergänzende kleiner

  4. Ergänze Farbfelder, die deine Farbpalette darstellen

  5. Füge bei Bedarf kurze Beschreibungen oder Notizen hinzu

Analoge Variante

Ein analoges Moodboard gibt dir ein haptisches Erlebnis, also einen direkten Bezug zu echten Materialien und Farben, die du anfassen kannst.

Materialien, die du brauchst

  • Pinnwand, Korkplatte oder festes Papier als Grundlage

  • Ausgedruckte Fotos oder Ausschnitte aus Zeitschriften, gesammelte natürliche Elemente

  • Tatsächliche Materialproben (Stoffe, Holzmuster, etc.)

  • Farbkarten von Wandfarben

  • Kleber, Pins oder Washi Tape zum Befestigen

Vorgehen:

  1. Lege alle Elemente zunächst lose auf deiner Grundfläche aus

  2. Experimentiere mit verschiedenen Anordnungen

  3. Wenn du zufrieden bist, befestige alles

  4. Platziere dein fertiges Moodboard an einem Ort, wo du es regelmäßig siehst

Schritt 5: Prüfe, ob alles zusammenpasst

Dein Moodboard ist fertig? Super! Jetzt ist es Zeit für einen kritischen Blick.

Stelle dir folgende Fragen:

  • Vermittelt mein Moodboard die gewünschte Atmosphäre?

  • Passen die Farben und Materialien harmonisch zusammen?

  • Sind die Möbelstile aufeinander abgestimmt?

  • Ist das Konzept praktisch umsetzbar in meinem Raum?

  • Passt es zu meinen vorhandenen Möbeln, die ich behalten möchte?

Tipp: Lass dein Moodboard ein paar Tage auf dich wirken und zeige es Freunden oder Familie. Manchmal fallen anderen Menschen Unstimmigkeiten auf, die wir selbst übersehen.

 

4/ Wie dein Moodboard dir konkret hilft

1. Du kannst klare Entscheidungen treffen

Ein Moodboard ist wie ein visueller Kompass für deine Einrichtungsentscheidungen.

Beispielsituation: Du stehst im Baumarkt vor der Wandfarbenauswahl und bist unsicher. Anstatt nach Gefühl zu entscheiden, nimmst du dein Moodboard zu Hilfe und siehst sofort, welche Farbe in den Konzept passt.

Mach ein Fotos von deinem analogen Moodboard oder einen Download deines digitalen Moodboards aus Canva. So hast du immer eine Referenz auf deinem Handy.

Besonders hilfreich bei

  • Farbentscheidungen für Wände, Möbel oder Textilien

  • Stilfragen für neue Möbelstücke und Accessoires

  • Materialauswahl für Böden

2. Du sparst Geld & vermeidest Fehlkäufe

Ein durchdachtes Moodboard ist die beste Investition, die du für deine Einrichtung tätigen kannst.

Beispielrechnung: Ein impulsiv gekauftes Sofa, das nicht zum Rest der Einrichtung passt, kann schnell 1.000 € oder mehr kosten. Die Zeit, die du in ein Moodboard investierst, ist dagegen minimal.

Weitere Vorteile:

  • Du kaufst nur, was wirklich in dein Konzept passt

  • Du vermeidest teure "Notlösungen", um Fehlkäufe zu kaschieren

  • Du planst durchdachter und kaufst qualitativ hochwertigere Stücke, die länger Freude bereiten

3. Du behältst den Überblick

Besonders bei größeren Projekten oder einer schrittweisen Umgestaltung hilft das Moodboard, das große Ganze nicht aus den Augen zu verlieren.

Praxisbeispiel: Du renovierst dein Wohnzimmer über mehrere Monate hinweg. Nach dem Streichen der Wände vergeht Zeit, bis du dir ein neues Sofa leisten kannst. Das Moodboard erinnert dich an deine ursprüngliche Vision und verhindert, dass du vom Kurs abkommst.

Hier sind weitere wichtige Vorteile…

  • Es dient als roter Faden bei längerfristigen Projekten (auch beim Umzug und Neubau)

  • Es hilft dir, Prioritäten zu setzen und schrittweise vorzugehen

  • Es motiviert dich, dran zu bleiben, weil du deine Vision ständig vor Augen hast

4. Es hilft dir, deine Persönlichkeit in dein Zuhause bringen

Ein Moodboard hilft dir, einen ganzheitlichen, persönlichen Stil zu entwickeln, statt einzelne Trends nachzuahmen.

Die schönsten Räume haben eine Geschichte zu erzählen und spiegeln die Persönlichkeit ihrer Bewohner wider.

Ein Moodboard hilft dir dabei, einen authentischen Stil zu finden, der zu dir passt – nicht nur das nachzuahmen, was gerade in Einrichtungsmagazinen oder in den Sozialen Medien zu sehen ist.

Deine Aufgabe:

Nimm dir heute noch 30 Minuten Zeit und starte mit deinem ersten Moodboard!

Du wirst überrascht sein, wie viel Klarheit und Vorfreude dieser kleine Schritt bringen kann. Und denk daran: Dein Zuhause sollte ein Ort sein, der deine Persönlichkeit widerspiegelt und dich jeden Tag aufs Neue inspiriert.

 

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